Der Great Bear Rainforest, ein gemäßigter Regenwald an Kanadas Westküste, beherbergt eine reiche und vielfältige Flora und Fauna. Insbesondere sticht dabei der Spirit Bear (Kermode Bär), ein weißer Schwarzbär, heraus. Diese weißen Bären sind keine Albinos, sondern sind aufgrund von genetischen Modifikationen eine Unterart des amerikanischen Schwarzbären. Die genaue Anzahl der weißen Bären ist nicht bekannt, wird aber von den einheimischen Indianern auf 100 bis 400 Individuen geschätzt. Diese Bärenart ist den Indianern besonders heilig und steht unter ihrem besonderen Schutz. Daher kann man nur unter ihrer Führung den Spirit Bear beobachten.
Im September 2018 hatte ich die Gelegenheit eine Woche, vor Ort in einem Indianerdorf der Giga´at Indianer zu verbringen und immer wieder in der Inselwelt auf die Suche nach dem Spirit Bear zu gehen. Dieses Mal gelang es, den Bären vor die Kamera zu bekommen. Drei Jahre zuvor misslang der Versuch in der gleichen Gegend.
Auf der Suche nach dem weißen Bären gab es dann als Zugabe Schwarzbären, springende und gemeinsam jagende Buckelwale. Die Buckelwale verabreden sich mit Gesängen und Schlagen der Schwanzflosse über große Distanzen zur gemeinsamen Jagd, bei der sie unter die Fischschwärme tauchen und mit Luftblasen ein Netz um den Schwarm legen und dann innerhalb des Netzes mit geöffnetem Maul gemeinsam auftauchen.
Basis für das vielfältige Leben sind die jährlichen Lachswanderungen, die die Bären im September/ Oktober in die Flusstäler locken und die Wale in die engen Fjorde. Die Überreste der nach dem Laichen gestorbenen Lachse düngen dann noch den Regenwald.